Um die Effektivität der DSGVO weiter zu steigern, wurde besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Bearbeitungsprozesse gelegt. Hierbei stehen vor allem grenzüberschreitende Fälle im Fokus.
• Grenzüberschreitende Fälle: Die Kommission hat einen Vorschlag für Verfahrensregeln angenommen, um die Bearbeitung grenzüberschreitender Beschwerden zu harmonisieren und zu beschleunigen. Dies soll Unternehmen helfen, schneller Klarheit und Rechtssicherheit zu erhalten.
• Reaktionszeiten: Es wird zudem kritisiert, dass die Reaktionszeiten der Datenschutzbehörden sehr unterschiedlich ausfallen (durchschnittlich 1-12 Monate Reaktionszeit). Einige arbeiten aktiv mit den Verantwortlichen zusammen, während andere langsam oder auch gar nicht reagieren. Die Kommission überwacht dies und hat bereits Vertragsverletzungsverfahren gegen Mitgliedstaaten eingeleitet.
Die Zahl der grenzüberschreitenden Fälle ist gestiegen, und die Datenschutzbehörden nutzen zunehmend die vorgesehenen Instrumente für die Zusammenarbeit. Dies soll zu einer einheitlicheren Durchsetzung der DSGVO in der gesamten EU führen, die durch unterschiedliche nationale Vorschriften und Auslegungen erschwert wird. Mögliche Ergänzungen der bestehenden Vorschriften umfassen:
Die Durchsetzungstätigkeit der Datenschutzbehörden hat zugenommen, mit teilweise erheblichen Geldbußen gegen multinationale Unternehmen.
Unternehmen sollten sich auf eine intensivere Zusammenarbeit mit den Behörden einstellen, da die hierfür bereitstehenden Mittel in fast allen Mitgliedstaaten angehoben wurden.
Es besteht Bedarf an präzisen und praktischen Leitlinien, die auch für Personen ohne juristische Ausbildung verständlich sind. Dies ist besonders wichtig für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die oft nicht über die gleichen Ressourcen wie große Unternehmen verfügen. Ein wichtiges Instrument hierfür sind beispielsweise Standardvertragsklauseln, die weniger versierte Unternehmen als Vorlage für ihre Compliance übernehmen können. Diese werden auch überwiegend durch kleinere Unternehmen in Anspruch genommen, während große Konzerne Ihre Compliance eher individuell gestalten.
Die kontinuierliche Um- und Durchsetzung sowie vollständige Einhaltung der DSGVO bleibt für die Behörden respektive die betroffenen Unternehmen also eine andauernde Herausforderung. Gerade in Deutschland sind die Datenschutzbehörden besonders aktiv.Auch die Anzahl der Beschwerden aus der Bevölkerung ist europaweit am höchsten. Zeitgleich bietet es Unternehmen aber auch eine Chance für einen fairen Wettbewerb unter gleichen Bedingungen und den individuellen Schutz der Privatsphäre aller Beteiligten. Das Bewusstsein für die DSGVO schärft sich derweil auch in der Bevölkerung. 72 % der Befragten in der gesamten EU gaben an, von der DSGVO gehört zu haben, darunter immerhin 40 %, die wissen, worum es sich dabei genauer handelt.
Um Datenschutz zu gewährleisten und personenbezogene und weitere sensible Daten wie Geschäftsgeheimnisse effektiv zu schützen, führt im digitalen Zeitalter kein Weg an der DSGVO vorbei.
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